Proktologie

Hoher Behandlungskomfort, exzellente Langzeitergebnisse und minimale Operationsrisiken – nach diesen Leitlinien arbeiten wir auch in der Proktologie fachübergreifend und zielorientiert an Ihrer Genesung. Wir wissen: koloproktologische Erkrankungen des Enddarms und des Schließmuskels sind hoch schambehaftet. Wir sind auf diese Krankheitsbilder spezialisiert, verfügen über langjährige Erfahrung im Umgang mit Betroffenen und behandeln dank unserer guten Reputation Menschen aus ganz Mitteldeutschland. Während der Therapie gehen wir besonders behutsam auf Probleme, Ängste und individuelle Wünsche ein und finden gemeinsam ein geeignetes Therapiekonzept. Moderne Operationstechniken, institutionelle Erfahrung und ein konsequentes Qualitätsmanagement ermöglichen dabei eine maximale Behandlungsqualität und gute Ergebnisse. Wir führen Eingriffe sämtlicher Schwierigkeitsgrade durch. Dazu gehören auch Wiederholungseingriffe nach Voroperationen.

Therapie von Hämorrhoiden

Das Hämorrhoidalleiden ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Proktologie bzw. Koloproktologie. Viele Menschen haben starke Beschwerden wie Blutungen und Schmerzen, trauen sich aber erst sehr spät in die Behandlung. Dabei lassen sich Hämorrhoiden in der Regel hervorragend therapieren, der Eingriff wird unter Narkose und im Mastdarm durchgeführt, einem Bereich ohne direkte Schmerzwahrnehmung. Da die Untersuchung des Enddarms und des Schließmuskelapparates von vielen Patient*innen als unangenehm empfunden wird, bieten wir zusätzlich die Möglichkeit, die Untersuchung unter Narkose durchzuführen. Dabei können die häufigsten proktologischen Erkrankungen und Funktionsstörungen gleich mitbehandelt und behoben werden.

Proktologische Sprechstunde im Eichsfeld Klinikum

Das Eichsfeld Klinikum bietet Betroffenen in ruhiger und persönlicher Atmosphäre die Möglichkeit, gelöst und frei über ihre Beschwerden zu sprechen und schon im ersten Gesprächstermin einen individuellen Behandlungsplan zu erhalten. Zu diesem Behandlungsplan gehört neben der Diagnostik auch die Information über geeignete Operationsmethoden und gegebenenfalls die Festlegung eines OP-Termins.

Hämorrhoiden: Wie wird operiert?

Für die operative Behandlung des Hämorrhoidalleidens Grad II und III hat sich die Stapler-Hämorrhoidektomie nach LONGO etabliert. Dabei wird bei der OP ein ca. 4 cm langer Schleimhautzylinder im Mastdarm entfernt und die beiden Schleimhautenden gleichzeitig durch eine Klammernaht miteinander verbunden. Dadurch werden die Hämorrhoidenpolster wieder nach innen gezogen und die zuführenden Arterien der Hämorrhoiden unterbunden – die Polster schrumpfen. Neben der gleichzeitigen Entfernung aller Hämorrhoiden wird die Schleimhaut gestrafft und so auch einem Schleimhautvorfall (Prolaps) vorgebeugt. Der Schleimhautzylinder kann feingeweblich untersucht werden.

Ablauf der Hämorrhoidentherapie

Diese Schritte sind vor jeder Hämorrhoidenoperation notwendig:

  • Vorstellungsgespräch zur Operationsplanung
  • Aufklärungsgespräch mit der Chirurgin / dem Chirurgen mit schriftlicher Einverständniserklärung
  • Aufklärungsgespräch mit der Narkoseärztin / dem Narkosearzt mit schriftlicher Einverständniserklärung
  • Aktuelle orientierende Blutuntersuchung
  • Ggf. Zusatzuntersuchungen (z. B. EKG, Röntgenaufnahme des Brustkorbes, Ultraschalluntersuchung)

Die Untersuchungen können ambulant durchgeführt werden, so dass Sie erst am Operationstag zur stationären Behandlung aufgenommen werden.

Die Entfernung der Hämorrhoiden mit dem Klammernahtgerät wird in der Regel unter Narkose durchgeführt. Die Schmerzen klingen innerhalb von Stunden ab und Sie können zurück in Ihr Zimmer. Sie erhalten ausreichend Schmerzmedikamente und können schon wenige Stunden nach dem Eingriff wieder trinken und in Begleitung aufstehen. Nach einem kurzen stationären Aufenthalt ist die Entlassung in die ambulante Behandlung möglich. Eine spezielle Nachbehandlung ist nicht notwendig.

Etwa 6 Wochen nach dem Eingriff können Sie sich zur Erfolgskontrolle in der proktologischen Sprechstunde des Eichsfeld Klinikums vorstellen. Etwa 10 bis 14 Tage nach dem Eingriff können Sie wieder beruflich tätig sein.

Inkontinenzbehandlung

Die Urin- und Stuhlinkontinenz stellt für Betroffene eine große psychische Belastung dar. Zugleich verhindert das Schamgefühl den offenen Umgang mit diesem Thema. Die proktologische Sprechstunde im Eichsfeld Klinikum bietet die Möglichkeit, unter Wahrung der Intimsphäre die Ursache und die Behandlung der Inkontinenz zu besprechen.

Diagnose und Therapie

Zur Diagnostik der Inkontinenz arbeiten wir unter anderem mit:

  • Urodynamik
  • Schließmuskeldruckmessung
  • funktionelle Beckenbodenuntersuchung mit Magnetresonanztomografie (in enger Kooperation mit Radiolog*innen)

Therapeutisch stehen Ihnen im Eichsfeld Klinikum alle derzeit üblichen Verfahren zur Verfügung:

  • Konservative physiotherapeutische Verfahren (Beckenbodengymnastik, Biofeedback)
  • Interdisziplinäre Rekonstruktionseingriffe des Beckenbodens

Durch langjährige Erfahrung haben sich im Eichsfeld Klinikum Spezialist*innen aus Chirurgie, Gynäkologie und Urologie zu einem Team, dem sogenannten Beckenbodenzentrum, zusammengeschlossen, um Patient*innen optimale und individuelle Behandlungskonzepte anbieten zu können.

Ablauf der Inkontinenztherapie

  • In einem ersten Termin bei uns führen wir alle notwendigen Untersuchungen durch und koordinieren sie so, dass bereits nach 2 bis 3 Tagen eine klare Aussage zum notwendigen individuellen Behandlungskonzept getroffen werden kann. Dabei werden alle sinnvollen Therapieoptionen besprochen und in Hinblick auf Nutzen und Risiken gegeneinander abgewogen.
  • Nach ausreichend Bedenkzeit wird meist im Zusammenhang mit einem zweiten Krankenhausaufenthalt die vereinbarte Therapie durchgeführt.
  • Durch hochindividualisierte und interdisziplinär erarbeitete Inkontinenztherapiekonzepte erreichen wir eine richtungsweisende Erfolgsquote, die wir durch ständige Weiterbildung und Qualitätssicherungsmaßnahmen fortlaufend optimieren.

Gemeinsam erreichen wir viel

Insbesondere die Inkontinenzbehandlung wird fachübergreifend gemeinsam mit unseren urologischen und gynäkologischen Kliniken durchgeführt. Dazu haben wir am Eichsfeld Klinikum das Beckenbodenzentrum (BBZ) Eichsfeld gegründet. Hier werden Sie von einem interdisziplinären Team aus Fachexpert*innen betreut und optimal behandelt.

Therapie bei Rektozelen

Von Rektozelen sind aufgrund anatomischer Besonderheiten überwiegend Frauen betroffen. Dabei handelt es sich um Vorwölbungen der Enddarmschleimhaut in die Scheide. Oft ist dies Folge von unvermeidbaren Geburtsverletzungen. Beim Geburtsvorgang wird die Scheide beim Durchtritt des Kindes oft so weit gedehnt, dass an deren Hinterwand unvollständige Einrisse entstehen. Diese sind oft so klein, dass sie bei der Geburt unbemerkt bleiben. Viele Jahre später kann sich dann beim Stuhlgang durch das Pressen die Enddarmschleimhaut durch diese Schwachstelle in das hintere Scheidengewölbe vorwölben. Dies führt neben Inkontinenz auch zu Schwierigkeiten und Schmerzen beim Stuhlgang. Meist treten diese Funktionsstörungen zeitgleich mit einer Beckenbodenschwäche auf.

Diagnose von Rektozelen

Die Diagnosestellung erfolgt im Eichsfeld Klinikum in der proktologischen Sprechstunde. Neben der Betastung des Enddarms inspizieren wir diesen (Proktoskopie) und lokalisieren so die Rektozele. Um die genauen Ausmaße der Rektozele zu erhalten, kommen Röntgenverfahren zum Einsatz. Dazu werden Sie stationär aufgenommen.

Wie operieren wir Rektozelen?

Zur operativen Behandlung von Rektozelen sind in der Regel keine größeren chirurgischen Eingriffe nötig. Meist kann die entsprechende operative Behandlung der Rektozele transanal, also durch den Enddarm hindurch erfolgen. Der Vorteil: Es entstehen keine äußerlich sichtbaren Narben.

Durchgeführt wird der Eingriff üblicherweise mit einem Klammernahtgerät, mit dem wir ein Stück des Enddarms entfernen und das verbleibende Gewebe wieder straffen. Diese Straffung des Enddarms hebt zugleich Blase und Beckenboden zur Inkontinenzprophylaxe an. Um dies zu erreichen, werden 4 bis 8 cm Enddarm entfernt.

Die Darmenden sind durch die Klammernaht sofort fest und dicht miteinander verbunden. Der Darm selbst ist zu keinem Zeitpunkt eröffnet, da der Darmanteil erst nach Verschluss der Klammernaht entfernt wird.

Die kleinen Metallklammern werden nach abgeschlossener Wundheilung meist unbemerkt mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Ein kleiner Anteil der Klammern verbleibt für immer in der Darmwand und sorgt dort für eine zusätzliche Stabilität. Nur selten bilden sich narbige Engstellen aus. Diese können jedoch mit wenig Aufwand gedehnt werden und machen danach keine Probleme mehr.

Wann müssen Rektozelen operiert werden?

Eine Rektozele ist keine Erkrankung im eigentlichen Sinn. Auch unbehandelt treten praktisch keine medizinisch relevanten Probleme auf. Rektozelen sind vielmehr Funktionsstörungen, durch die der reguläre Mechanismus des Enddarms gestört ist. Durch die Vorwölbung kann der Enddarm nicht komplett entleert werden. Dies bereitet große Beschwerden und schränkt die Lebensqualität ein. Daher entscheiden letztendlich Sie, ob Sie eine Operation wünschen oder nicht.

Behandlungsablauf im Eichsfeld Klinikum

  • Die Planung der Behandlung erfolgt in der proktologischen Sprechstunde des Eichsfeld Klinikums. Dort wird ein Termin für die stationäre Aufnahme vereinbart.
  • Am Tag der stationären Aufnahme wird der gesamte Ablauf besprochen und die noch notwendigen Untersuchungen werden geplant. Nach Abschluss aller Voruntersuchungen kann die Operation erfolgen.
  • Nach Entfernung der Rektozele mit dem Klammernahtgerät klingen die Schmerzen innerhalb von Stunden ab.
  • Auf der Station bekommen Sie ausreichend Schmerzmedikamente und können bereits wenige Stunden nach dem Eingriff wieder trinken und begleitet aufstehen.
  • Nach etwa vier Tagen ist die Entlassung in die ambulante Behandlung möglich. Eine spezielle Nachbehandlung ist nicht notwendig.
  • Etwa 6 Wochen nach dem Eingriff stellen Sie sich zur Erfolgskontrolle in der proktologischen Sprechstunde des Eichsfeld Klinikums nochmals vor.

Kontakt und Terminvergabe

Keine Einweisung vorhanden?

Bevor eine Aufnahme an unseren Klinikstandorten erfolgen kann, benötigen Sie eine Einweisung aus Ihrer fachärztlichen Praxis.

Für proktologische Untersuchungen, Behandlungen und (falls notwendig) Einweisungen stehen Ihnen die Ärzt*innen in unserem Medizinischen Versorgungszentrum in Heiligenstadt zur Verfügung.

Für die Terminvergabe melden Sie sich bitte direkt im MVZ an.

Einweisung ins Krankenhaus

Liegt Ihnen bereits eine Einweisung aus Ihrer fachärztlichen Praxis vor?

Für die Terminvergabe bei einer vorliegenden Einweisung können Sie sich telefonisch an das Sekretariat unserer Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Proktologie wenden.

Sekretariat und Terminvergabe:
Terminvereinbarung unter
Telefon: 036076 99-3291

Sekretariat unter
Telefon: 036076 99-3294

Sektionsleiter Proktologie

Dr. med. Uwe Schotte
Ärztlicher Direktor, Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie